Foto: Thomas Gregor (links) legt nach über 20 Jahren als Jugendtrainer des SV Engern und der SG BRW eine Pause ein.
Jugendfußball. Er ist eine Institution beim SV Engern und viele aktuelle Herrenspieler gingen durch seine Fußball-Lehre. Seit über 20 Jahren ist Thomas Gregor Jugendtrainer im Gänsedorf. Der 48-Jährige ist Coach aus Leidenschaft, ein Trainer aus Leib und Seele. Doch nun hat Gregor seine letzte Trainingseinheit bei den A-Junioren der SG Blau-Rot-Weiß (BRW) geleitet. „Ich brauche nach so vielen Jahren mal eine Pause, muss meinen Akku wieder aufladen“, erklärt der langjährige Jugendtrainer. Seine Nachfolger bei der SG BRW im A-Junioren-Bereich heißen Michael und Moritz Seedorf sowie Till Umbach als Betreuer. „Da sind die Jungs in guten Händen“, weiß Gregor.
Der Fußball spielte in der Familie Gregor schon immer eine große Rolle. Zusammen mit seinem Cousin Marco Gregor – dem aktuellen Herrentrainer des SVE – kickte Thomas in der Jugend des SVE. „Ich fing in der Abwehr als linker Verteidiger an und arbeitete mich dann nach vorne. Zuletzt spielte ich auf der Zehnerposition, war der Spielgestalter“, erinnert sich Thomas Gregor zurück. Doch seine Zeit als Fußballer war früh beendet. Schon mit 17 Jahren ereilte ihn das Karriereende. „Meine Knie waren kaputt, nichts ging mehr“, berichtet Gregor.
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Auf einer Familienfeier sprach Cousin Marco ihn dann einige Jahre später mal an und fragte, ob er nicht Lust habe, als Jugendtrainer zu arbeiten. Thomas ließ sich überreden und übernahm mit nur 21 Jahren die D-Jugend des SV Engern. „Ich finde es sehr reizvoll, Kindern und Jugendlichen etwas beizubringen und Werte wie Disziplin, Ehrgeiz und Kameradschaft zu vermitteln“, erklärt Gregor. So seien auch seine Charaktereigenschaften. „Wir haben manchmal sogar mehr trainiert als Herrenmannschaften“, weiß der scheidende Jugendcoach. Zu Anfang war Gregor eher ein Kumpeltyp, doch je älter er wurde und je mehr Erfahrungen er als Jugendtrainer sammelte, umso strenger wurde er. „Zuckerbrot und Peitsche, so lautet heute meine Devise“, verrät Gregor.
An der Linie ist der 48-Jährige mal laut und kritisch, dann aber auch aufmunternd und analytisch. „Der Mix muss stimmen, immer so, wie es die Spielsituation gerade erfordert“, weiß Gregor. Sein Lieblingssystem ist die 3-5-2-Variante. Hinten verteidigt eine Dreierkette ohne Libero, davor stopfen zwei Sechser die Löcher, ein Zehner setzt die beiden Spitzen gekonnt in Szene. „Wichtig ist es aber, dass man variabel agieren kann, deshalb beherrschen die Jungs auch das 4-4-2-System“, sagt Gregor, der in seiner Zeit als Jugendtrainer beim SV Engern und später dann bei der Jugendspielgemeinschaft Blau-Rot-Weiß viele Erfolge feierte. „Ich wurde mit meinen Teams Kreismeister, Hallenkreismeister, Kreispokalsieger und es gab viele Staffelmeisterschaften zu feiern“, zählt Gregor auf. Im Jahr 2019 holte er mit den A-Junioren der SG BRW den Kreispokalsieg. Allerdings reichte es nicht für den Sprung in die Bezirksliga. „Wir haben zwar immer oben mitgespielt, aber es fehlte meist ein Quäntchen Glück, um ganz oben zu stehen“, meint Gregor.
Seit 2007 begleitet Gregor seinen Sohn Fabian durch alle Altersklassen im Jugendfußball. Nach 13 Jahren ist der schnelle Mittelfeldspieler nun in den Herrenbereich gewechselt. „Ich habe ihn immer unterstützt und bin mal gespannt, ob er sich bei meinem Cousin Marco einen Stammplatz erkämpfen kann. Das Zeug dafür hat er, er muss halt in der Vorbereitung richtig Gas geben“, weiß der erfahrene Jugendcoach.
So ganz ohne Fußball kann aber Thomas Gregor nicht. So steht er als Back-up für die neuen A-Junioren-Trainer zur Verfügung. Und auch sein Cousin habe ihn schon gefragt, ob er ihn nicht bei den Herren unterstützen könnte. „Mir wird also nicht langweilig werden“, glaubt Gregor.